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  nordbayern.de. 21.01
 
nordbayern.de vom 21.01.2011

Auch Spezialhunde fanden Anton Krügel nicht

Gestern nördlich von Disco Trockau unterwegs — Kripo wehrt Gerüchte klar ab - 21.01. 17:39 Uhr

TROCKAU  - Dreimal waren in dieser Woche schon Suchhunde im Einsatz, um nach dem vermissten Anton Krügel zu suchen. Jetzt legte Hundeausbilder Erhard Ficker aus Ebermannstadt eine Trainingseinheit wieder ins Gelände nördlich vom Tanzcenter und um den Weiler Oberhöhlmühle. Er hatte drei zusätzliche Hundeführer zu Gast, deren Tiere in Hof und Coburg stationiert sind.

Ein Kriminalbeamter mit Suchhund Lenny. Vier Polizeikombis fuhren vor. Vier Hunde wechselten sich ab. Abgelassen wurden schon ein A9-Regenbecken und zwei Weiher unterhalb der Straße nach Lindenhardt: Nichts entdeckt.

Abwechselnd liefen diese Schutz- und Leichensuchhunde jeweils eine halbe Stunde durch den Wald, dann war ihr Geruchssinn erschöpft — bei der Kälte schneller als sonst.

Der Pressesprecher der Polizei Bayreuth, Herbert Gröschel, gab beim Start kurze Interviews. Denn durch das Interesse der Bevölkerung (das bestätigen extrem hohe Internetzugriffe) machten sich Kamerateams von BR bis Sat.1, von Oberpfalz- bis Oberfranken-TV auf, zu filmen.

Gröschel hielt nichts von dem Gerücht, Anton Krügel sei einem Organhandel-Ring zum Opfer gefallen. „Da wird viel geredet. Das ist Mund-zu-Ohr-Propaganda. Darüber erschrecken wir selbst.“ Auch Hinweise, dass der junge Mann in einem Milieu lebte, das Verbrechen nicht ausschließt, entbehren laut Gröschel jeder Grundlage.

Dies bestätigt auch Darja Krügel, die Schwester des Vermissten. Ihr Bruder habe nie mit so etwas zu tun gehabt. Er kam 1998, in Alma-Ata (Kasachstan) geboren, im Alter von acht Jahren nach Deutschland. Hier besuchte er die Hauptschule und anschließend die Wirtschaftsschule. Nach einer berufsvorbereitenden Maßnahme war er im Herbst dabei, einen Ausbildungsplatz zu suchen. Aber dann kam jener Samstagabend des 4. Dezember, als er mit dem Discobus von Eschenbach/Oberpfalz ins Tanzcenter fuhr. Um 3.45 Uhr sollte er in den zurückkehrenden Bus steigen. Aber nachdem ihn ein Freund um Mitternacht noch fröhlich im Center gesehen hatte und jemand anderes um 2.15 Uhr draußen auf dem Parkplatz, allein bei der Bühnenrampe, verlor sich seine Spur. Es blieben nur noch seine Jacke in der Garderobe und seine Brille draußen auf dem Bistrotisch, um 2.30 Uhr ordentlich zusammengeklappt entdeckt.

Im Fall einer Entführung hätte sich Anton Krügel wehren können, weil er durchtrainiert war. Sein Hobby war der Sport, das Fitnessstudio.

Seine Schwester und seine Eltern erhofften sich lange Hinweise von der Auswertung seines Handys. Aber sie ergab keine Einwählung mehr.

Darja Krügel will nun einen Anwalt und einen Detektiv einschalten. Sie geht davon aus, dass ihr Bruder einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel und irgendwo festgehalten wird.

Ob Verbindungen zu dem ebenfalls bei einem Discobesuch verschwundenen jungen Russen aus Regen bestehen, untersuchte die Kripo Bayreuth. Sie hat alle Fäden in der Hand, so Herbert Gröschel, und forscht auch über Bayern hinaus. „Wir haben immer ein Kapitaldelikt im Hinterkopf. Wir können es uns nicht erlauben zu sagen: Er taucht schon wieder auf.“


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